Psychoseseminare gibt es bereits seit 1998. Die Psychiatrie-Erfahrene Dorothea Buck, 2019 im 103. Lebensjahr verstorben, und der Hamburger Psychiatrieprofessor Thomas Bock haben sie in die Kinderschuhe gesteckt. Mittlerweile gibt es solche Seminare in vielen Orten unseres Landes. Die Seminare werden trialogisch durchgeführt- d. h. Psychiatrie-Erfahrene, deren Angehörige und beruflich Tätige treffen sich an einem neutralen Ort, um gemeinsam in einen Meinungs- und Gedankenaustausch zu treten.
Kurz vor Ende eines jeden Jahres trifft sich eine Vorbereitungsgruppe, um Themen, unter denen die Seminare stattfinden, festzulegen. Die Vorbereitungsgruppe besteht aus Sozialarbeitern des Teams Sozialpsychiatrie, Psychiatrie-Erfahrenen und einer Angehörigen eines psychisch kranken Menschen. Auch wenn die Seminare Psychoseseminare heißen, so kann man bei uns über alle psychischen Erkrankungen sprechen.

Die Seminare moderieren vorwiegend Mitglieder der Vorbereitungsgruppe.
Bevor ein Input zum Thema, meist von einer Psychiatrie-Erfahrenen oder Angehörigen, gegeben wird, können Informationen rund um die Psychiatrie vorgetragen werden.
Einmal im Jahr laden wir uns einen Gast zu einem bestimmten Thema aus dem Bereich der Psychiatrie ein. Gäste waren z. B:
Prof. Dörner aus Hamburg, Prof. Brieger, Prof Rujescu, OÄ Kunde, OA Röttig, OA Krause, OA Wustmann aus der Uni, Dr. Langer, Dr. Leube, Prof. Luther, Dipl. med. Herr Jeschke, Herr Thomas Klatt – wissenschaftlicher Mitarbeiter der Uni.

Das Anliegen der Psychoseseminare
– wechselseitiges Lernen von Psychiatrie-Erfahrenen, Angehörigen und beruflich Tätigen
– Vorurteile abbauen
– neue Umgangsweisen finden
– eine gemeinsame Sprache entwickeln
– das öffentliche Bild von Psychosen verändern
Wir tauschen unsere guten und negativen Erfahrungen aus, sprechen über Ängste, Unsicherheiten, Krankheitsverständnis, Verletzungen, Frustration, neue Möglichkeiten der Behandlung u. ä.
Wir sprechen von uns selbst, wollen unseren Selbstwert stärken und immer auch Hoffnung vermitteln.
Austausch zwischen Betroffenen, Angehörigen und beruflich Tätigen
Der Trialog hat zum Ziel, dass die drei beteiligten Gruppen ihre Gedanken, Gefühle und Erfahrungen über das Erleben von seelischen Belastungen mitteilen, um einen Weg des gemeinsamen Verstehens und des Umgangs miteinander zu finden.
Durch verständnisvolles Zuhören und von uns selbst sprechen, sollen gleichberechtigt Erfahrungen, Kraft und Hoffnung miteinander geteilt werden.
Die Anonymität des Einzelnen wird gewahrt. Es besteht keine Anmeldepflicht.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Ort: Stadthaus, Kleiner Saal, Markt 2, 06108 Halle (Saale)
Zeit: 17:00 bis 19:00 Uhr
Ansprechpartner:
Michael Jahns, Stadt Halle, Abt. Sozialpsychiatrie
Tel.: 0345-2215685, michael.jahns@halle.de
Esther Pareigis, Stadt Halle, Abt. Sozialpsychiatrie
Tel.: 0345-2215726, esther.pareigis@halle.de
Christa Beau, Psychiatrie-Erfahrene
Tel.: 015234199296, christabeau@gmx.de
